Sechs erfolgreiche Audits im Futouris-Projekt „Hotels Go Net Zero“: Erste Einblicke und Erkenntnisse

Sechs erfolgreiche Audits im Futouris-Projekt „Hotels Go Net Zero“: Erste Einblicke und Erkenntnisse

Swantje Lehners Swantje Lehners

Im Futouris-Projekt „Hotels Go Net Zero“ wurden sechs Pilothotels erfolgreich einem Klima-Audit unterzogen – ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu mehr Klimaschutz in der Hotellerie. Die ersten Ergebnisse liefern wertvolle Erkenntnisse über CO₂-Hauptverursacher. Jetzt geht es an die Entwicklung individueller Roadmaps, um Emissionen in den Betrieben gezielt zu reduzieren.

Hotels auf dem Weg zur Net Zero

Im Rahmen des Futouris-Projekts Hotels Go Net Zero“ wurden in den vergangenen Monaten erfolgreich sechs Klima- Audits in teilnehmenden Pilothotels der Futouris Mitgliedsunternehmen DERTOUR Group, Hotelplan Group und schauinsland reisen durchgeführt. Ziel des Projekts ist es, gemeinsam mit den Hoteliers konkrete Schritte in Richtung Klimaneutralität zu entwickeln. 

Zu den bislang auditierten Hotels zählen: 

  • Playitas Resort, Fuerteventura 

  • Aldiana Club, Fuerteventura 

  • aja Bad Saarow 

  • R2 Rio Calma, Fuerteventura 

  • R2 Higos Beach, Fuerteventura 

  • Creta Maris Resort, Kreta 

Die Häuser unterscheiden sich dabei teils stark – in Größe, Ausstattung, Zielgruppen, technischer Infrastruktur sowie im bisherigen Engagement für Nachhaltigkeit. Diese Heterogenität macht das Projekt besonders spannend – und stellt gleichzeitig hohe Anforderungen an individuelle Lösungsansätze. 

Maßgeschneiderte Klimabilanzen und Roadmaps für jedes Hotel 

Für jedes Hotel wurde ein umfassender Auditbericht erstellt, bestehend aus: 

  • Erfassung des aktuellen CO₂-Fußabdrucks, unterteilt nach Scopes und Hotelbereichen  

  • Auflistung konkreter Reduktionsmaßnahmen mit CO₂-Einsparpotenzialen und Kosten 

  • Entwicklung einer individuellen Net Zero Roadmap 

Zentrales Ergebnis: Die größten Emissionsverursacher sind bei allen betrachteten Häusern Energieverbräuche und der F&B Bereich. 

Auch wenn der F&B Bereich in einigen Fällen sogar auf Platz 1 steht, bietet der Bereich Energie häufig durch eine Vielzahl technischen Möglichkeiten und daraus resultierender Maßnahmen das größte Optimierungspotenzial. Daher wurden zahlreiche Maßnahmen zur Reduzierung von Emissionen im Energiebereich herausgearbeitet. Zum Beispiel:   

  • Ausbau von Photovoltaik-Anlagen 

  • Mehr E-Autos im hoteleigenen Fuhrpark 

  • Solarthermie zur Warmwassererzeugung 

  • Durchflussbegrenzung des Warmwassers in Duschen 

  • Umstellung auf LED-Beleuchtung. 

  • Reduktion der Wasserumwälzung in Pools (unter Berücksichtigung der Health & Safety-Anforderungen) 

Scope 3 mit Food & Beverage als größter Hebel 

Ein besonders wichtiger Befund aus den ersten Berichten: Der größte Anteil der Gesamtemissionen (60–80 %) entfällt in der Regel auf Scope 3 – und hier insbesondere auf den Bereich Food & Beverage. 

Um auch im kulinarischen Bereich die Emissionen signifikant zu senken, wurden den Hotels unter anderem folgende Maßnahmen empfohlen: 

  • Reduktion tierischer Produkte wie Fleisch und Milch 

  • Erweiterung pflanzenbasierter Angebote 

  • Einführung eines „klimafreundlichen Tages“ am Buffet 

  • Kennzeichnung klimafreundlicherer Gerichte auf der Speisekarte

Ein erster Meilenstein – viele weitere folgen

Mit den durchgeführten Audits ist ein wichtiger Meilenstein im Projekt erreicht. Die Ergebnisse zeigen eindrucksvoll, wie groß das Potenzial für Klimaschutz im Hotelbereich ist – wenn individuelle Lösungen entwickelt und konsequent umgesetzt werden. 

Die nächsten Projektphasen fokussieren sich auf die Begleitung der Pilothotels bei der Umsetzung, die Erfolgsmessung sowie den Wissenstransfer innerhalb der Tourismusbranche.