Der Klimafußabdruck von Reisen

Der Klimafußabdruck von Reisen

Der Klimafußabdruck einer Reise setzt sich aus den CO2e-Emissionen der einzelnen Reisebausteine (An- und Abreise, Unterkunft und Aktivitäten vor Ort) zusammen. KlimaLink bspw. stellt den Klimafußabdruck von Reiseleistungen transparent dar, schafft so eine Vergleichsmöglichkeit für die Klimawirkung von Angeboten und erleichtert die Wahl von klimafreundlicheren Optionen.

Der Klimafußabdruck von Reisen

Der Anteil einzelner Reisebausteine an den CO2e-Emissionen

75% der CO2e-Emissionen, die eine Reise verursacht entfallen im Durchschnitt auf die An- und Abreise, die in den meisten Fällen mit dem Flugzeug erfolgt. Dieser Wert kann natürlich geringer ausfallen, wenn die Anreise bspw. mit dem Auto oder Zug erfolgt.

Quelle: UNWTO: Climate Change & Tourism

Warum ist der Klimafußabdruck von Reisen wichtig?

Treibhausgasemissionen müssen drastisch reduziert werden, um die Erderwärmung zu bremsen und so nachfolgenden Generationen zu ermöglichen, ein gesundes und sicheres Leben zu führen.

KlimaLink stellt den Klimafußabdruck von Reiseleistungen transparent dar, schafft so eine Vergleichsmöglichkeit für die Klimawirkung von Angeboten und erleichtert die Wahl von klimafreundlicheren Optionen. Jede und Jeder kann so einen Beitrag zur Reduktion leisten.

 

KlimaLink ist ein Verein, der es sich zum Ziel gesetzt hat, die Klimawirkung von Reisen und Reisebausteinen, die CO2e Emissionen, als Klimafußabdrücke in allen Verkaufs- und Angebotsportalen darzustellen. Zu diesem Zweck stellt der Verein der Touristikbranche eine Emissionsdatenplattform zur Verfügung und arbeitet dabei eng mit atmosfair zusammen.

Mehr Infos zu KlimaLink und der Emissionsberechnung findet ihr hier.

Wobei unterstützen Dich die Klimafußabdrücke am Counter?

Das Klimabewusstsein von Kund:innen steigt und viele möchten aktiv seitens der Reiseberater:innen und von Reiseportalen auf emissionsärmere Alternativen und Reisemöglichkeiten hingewiesen werden.

Am Counter dient Dir der Klimafußabdruck zukünftig zum Vergleich einzelner Reiseleistungen und erleichtert Dir so die Beratung.

Warum unterscheiden sich die KlimaLink Werte teilweise von den Werten anderer Plattformen?

Bei KlimaLink haben wir uns entschieden auch Nicht-CO2-Emissionen abzubilden, da diese unter bestimmten Bedingungen eine mehrfach höhere Klimawirkung aufweisen als nur CO2.

Das unterscheidet uns von vielen anderen Portalen.

Ein sehr gutes Beispiel dafür sind Flüge: Bei Höhen ab ca. 9km verstärken Lachgas, Methan etc. sowie austretender Wasserdampf und Rußpartikel, durch die Kondenszirren und Wolken entstehen können, die Klimawirkung um ein Mehrfaches.

Wie wird der Klimafußabdruck von Flügen berechnet?

Bei Flügen wird eine Vielzahl von Faktoren berücksichtigt, um die Klimawirkung zu berechnen.

In der KlimaLink Flugemissionsberechnung werden zusätzlich zum bekanntesten Treibhausgas Kohlenstoffdioxid (CO2) auch Nicht-CO2-Effekte berücksichtigt. Diese haben in großen Flughöhen eine noch klimaschädlichere Wirkung als CO2.

Grundsätzlich können sich die Nicht-CO2-Effekte von einzelnen Flügen stark unterscheiden (z.B. je nach Route), weswegen eine spezifische Berechnung von Nicht-CO2-Emissionen pro Flug grundsätzlich wünschenswert ist. Allerdings fehlt hierfür aktuell noch eine gesicherte Datengrundlage.

Solange die Datenverfügbarkeit für eine spezifische Berechnung von Nicht-CO2-Emissionen pro Flug noch nicht gegeben ist, wird bei KlimaLink hierfür ein „Uplift–Faktor“ verwendet. Dieser orientiert sich an international anerkannten wissenschaftlichen Ergebnissen. Auf Basis des aktuellen Forschungsstands wird bei KlimaLink ein Uplift-Faktor von 3 verwendet. Bei Vorliegen relevanter neuer Studienergebnisse, die die genaue Berechnung von Nicht-CO2 Emissionen für spezifische Flüge möglich machen, wird die Berechnungsmethode entsprechend angepasst.

Weitere Informationen dazu siehe Methodenbeschreibung Flug.

 

Auch unsere Mitgliedsunternehmen, die Klimaschutzorganisationen myclimate und atmosfair, inkludieren Nicht-CO2 in ihren Berechnungen mit dem Uplift-Faktor 3 für Flughöhen über 9.000 m.

Trotzdem können sich die KlimaLink Emissionswerte zu denen von atmosfair und myclimate unterscheiden-

Dies kann folgende Gründe haben:

  • Nutzung verschiedener Datenquellen

  • Vollständigkeit der Liste von Fluggeräten

  • Fehlende Zuordnung der Fluggeräte pro Airline und damit verbunden fehlende Ausstattungsmerkmale (z.B. Bestuhlung, Winglets, Motoren)

  • Andere Berechnungsfaktoren (z.B. Anteil Passagierraum zu Cargo, Auslastung)

  • Unterschiedliche Update-Zyklen

Gemeinsam mit den Mitgliedsunternehmen myclimate und atmosfair wird daran gearbeitet, dass diese Diskrepanzen verringert und zukünftig ganz vermieden werden. Aktuell zeigt KlimaLink bereits die genausten Werte an.

Auf welcher Grundlage erfolgt die Emissionsberechnung bei Hotels?

Die Berechnung basiert auf der weltweit genutzten Methodik der „Hotel Carbon Measurement Initiative (HCMI)“. Bei Hotels wird die Fläche der Gästebereiche, sowie der für den Hotelbetrieb genutzten Räumlichkeiten gemessen, Energieverbrauch und Energiequelle, Belegungszahlen, Anzahl der Hotelzimmer und einige Faktoren mehr.  

Anders als im Flugbereich ist derzeit allerdings die Datenverfügbarkeit für die spezifische Berechnung von Hotelemissionen noch nicht gegeben. Bei den Hotelemissionen wird daher ein Durchschnitt nach Sternekategorie und Energiemix in einer bestimmten Region berechnet. Zukünftig werden diese sukzessive durch spezifische Werte der jeweiligen Hotels ersetzt. Die Methodenbeschreibung Hotel kann hier eingesehen werden.

Warum wird bei Hotels ein Unsicherheitsaufschlag erhoben?

Durch den Unsicherheitsaufschlag auf die Durchschnittswerte möchte KlimaLink Hotels einen Anreiz bieten, spezifische Daten zu erheben, diese von Dritten prüfen zu lassen und zur Verfügung zu stellen. Sobald spezifische, verifizierte Daten verfügbar sind, werden diese bei KlimaLink verwendet.

Wie werden die Emissionen Bereich Verkehrsmittel berechnet?

Im KFZ und Bus Bereich kann am präzisesten (Tier 1) gerechnet werden, wenn Verbrauch und Treibstoffart feststehen. Sind diese Werte nicht bekannt, erfolgt über die zurückgelegte Strecke und den ACRISS Code des Fahrzeugs eine Annäherung an den Verbrauch und somit an den Klimafußabdruck (Tier 2). 


Steht im Vorfeld gar nicht fest, wie viel Strecke jemand zurücklegen wird, z.B. bei der Anmietung eines Wagens, rechnet KlimaLink mit einer Pauschaldistanz von 50 km pro Miettag, um verschiedene Fahrzeugtypen und Treibstoffarten vergleichbar zu machen.